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Filmfestival zur Zukunft der Arbeit: Die Futurale zu Gast in der Bodensee-Region (1.-7. Dez. 2016)

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Vom 1. bis 7. Dezember 2016 ist das Filmfestival zum Thema Arbeiten 4.0 zu Gast in sechs Städten am Bodensee.

Das Bodenseezentrum Innovation 4.0 konnte das deutschlandweite Filmfestival Futurale des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zu einem europäischen Finale in die Bodenseeregion holen. In vier Ländern und sechs Städten werden sieben Filme zur Zukunft der Arbeit gezeigt. Im Anschluss an die Filmvorführungen haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, gemeinsam mit Podiumsgästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik darüber zu diskutieren, ob Roboter die richtige Antwort auf den demografischen Wandel sind, warum man als digitaler Nomade eigentlich keinen festen Wohnsitz mehr braucht oder wie die sozialen Medien die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen lassen.

Die Futurale tourt bereits seit November 2015 durch Deutschland, in der Bodenseeregion findet das Filmfestival nun einen europäischen Abschluss. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles: „Die Vierländerregion Bodensee erscheint gerade in einer immer globaler werdenden Welt wie ein Zukunftslabor: Grenzübergreifende Kooperation und Arbeit sind hier schon lange alltäglich. Spitzen-Hochschulen in vier Ländern, Hochtechnologiefirmen aller Größen und verschiedenster Zukunftsbranchen – von der Nanotechnologie über die Informationstechnik bis zur Luft- und Raumfahrt – machen die Region im Herzen Europas zu einem spannenden Ort, um über die Arbeitswelt der Zukunft zu diskutieren.“

Das Filmfestival wird am Donnerstag, den 01. Dezember 2016, im CineStar Konstanz mit dem Film „Silicon Wadi“ eröffnet. An den folgenden Tagen sind weitere Filme zur Zukunft der Arbeit zu sehen, in Friedrichshafen, Dornbirn, Schaan, Schaffhausen und in St. Gallen. Am letzten Festivaltag am Mittwoch, den 07. Dezember, kehrt die Futurale nach Konstanz zurück.

Programm der Futurale am Bodensee

 

Abschluss des Projekts eSociety Bodensee 2020

Logo_deutsche_UntertitleEnde November wurden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts eSociety Bodensee 2020 an einer abschliessenden Tagung präsentiert und mögliche Ausblicke erarbeitet und diskutiert. Zum Jahresende sind nun auch die beiden Abschlussberichte* erschienen; sie sind Online frei erhältlich und werden Anfang 2015 auch gedruckt verfügbar sein.

Open Innovation zur Lösung gesellschaftlicher Fragen einzusetzen ist das Leitmotiv des von der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) geförderten grenzüberschreitenden Forschungsprojektes, das von der Zeppelin Universität Friedrichshafen, der Universität Liechtenstein und der FHS St. Gallen zwischen Juli 2012 bis Dezember 2014 durchgeführt wurde.

Alles begann auf einem Ideen-Workshop der Internationalen Bodensee-Hochschule: Wissenschaftler und Forscher von Universitäten rund um den Bodensee wurden am 16. März 2011 nach Rorschach in die Pädagogische Hochschule St. Gallen eingeladen, um sich gemeinsam Gedanken über künftige hochschulübergreifende Forschungsprojekte zu machen. Innerhalb von sechs Stunden gelang es auf dieser Veranstaltung, das spätere Kernteam mit einer hoch interessanten Fragestellung zusammenzubringen. Alle fanden großen
Gefallen darin, die Themenfelder Open InnovationOpen Government und eSociety zu verknüpfen. Aus der Idee wurden ein Team, ein Projektantrag, eine Förderzusage und dann ein grenzüberschreitendes Projekt. Im Juni 2012 ging es endlich los.

In der seealemannischen Definition definierten wir den Ansatz:

Offene gesellschaftliche Innovation bezeichnet die Adaption und anschließende nachhaltige Nutzung geeigneter betriebswirtschaftlicher Open Innovation-Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch Staat und Gesellschaft“.

Nicht nur Politik und Verwaltung, auch die Zivilgesellschaft kann das Innovationspotential der Gesellschaft für die Gesellschaft heben und nutzen. Dies scheint in vielen Bereichen, insbesondere aber in der Bildung, Kunst, Kultur, Sport und Erholung möglich und nötig. Besonders erstrebenswert schien die Schaffung einer Innovationskultur, welche alle gesellschaftlichen Akteure gleichermaßen anspricht, diese mit einschließt und so deren Innovationspotential für das Gemeinwesen verfügbar macht.

Das Projekt war begleitet von Workshops und Pilotprojekten. Insgesamt wurden auf Veranstaltungen in Friedrichshafen, Liechtenstein und St. Gallen mehrere hundert Menschen aus der Vier-Länder-Region Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein involviert.

Zu den Pilotprojekten zählten etwa der Ideen- und Kreativwettbewerb „Du bisch dra!“ der Universität Liechtenstein zusammen mit dem Liechtensteinischen Landesmuseum sowie das Folgeprojekt „Liechtenstein Moments“. Zudem wurde eine Mapping-Aktion mit der Wheelmap-App durchgeführt, um auf Barrieren für Menschen mit Mobilitäteinschränkung aufmerksam zu machen. Ein weiteres Projekt zur E-Partizipation mit Kindern und Jugendlichen konnte in der Gemeinde Grabs (SG) pilotiert werden, mit dessen Umsetzung im kommenden Jahr zu rechnen sein wird.

Die Erfahrungen aus diesen Projekten sowie der Austausch mit den Menschen aus der Region in Workshops haben unsere wissenschaftliche Arbeit bereichert. Diese praktischen Einblicke haben wesentlich zu den im Handbuch dokumentierten Ergebnissen beigetragen.

Zum Projektabschluss 2014 freuen wir uns, dass aus dem Projektverbund neben wissenschaftlichen Publikationen auch die TosiT-Datenbank dauerhaft für die Bodensee-Region eingerichtet wurde. Mit eigenen Mitteln werden wir in den kommenden Jahren einen Wissenstransfer in die Region sicherstellen. Insgesamt freuen wir uns, dass  mit der Förderung der IBH das Thema offene gesellschaftliche Innovation für die Bodensee-Region verständlicher gemacht wurde. Open Innovation soll auch im öffentlichen Sektor und besonders in der gesamten DACHLI-Region an Bedeutung gewinnen.

Unser besonderer Dank gilt vielen Akteuren, ohne deren Mitwirken unsere Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Dazu zählt natürlich die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH), ohne deren großzügige Finanzierung sich dieses grenzüberschreitende interdisziplinäre Forschungsprojekt nicht hätte realisieren lassen, sowie auch der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK).
Dank der Förderung dieses Forschungsprojektes mit Mitteln der Internationalen Bodensee-Hochschule war es dem Forschungsteam möglich, eine Reihe von Studierenden an das spannende Forschungsgebiet der offenen gesellschaftlichen Innovation heranzuführen und damit einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Region zu leisten.

Aber auch hier gilt: Es liegt an uns, was wir daraus machen wollen. Packen wir es an und machen wir die Bodensee-Region zu einer führenden innovativen Region Europas, die schon lange grenzüberschreitend lebt, was andere noch predigen.

* Abschlussberichte:

TosiT The Open Societal Innovation Toolbox Werkzeuge für offene gesellschaftliche Innovation.
Beiträge des Forschungsprojektes der Internationalen Bodensee-Hochschule „eSociety Bodensee 2020“ zur offenen gesellschaftlichen Innovation – Handbuch.
Celina Raffl, Jörn von Lucke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann, Jan vom Brocke. Band 10 der Schriftenreihe des The Open Government Institute | TOGI der Zeppelin Universität Friedrichshafen, epubli GmbH, Berlin, Dez. 2014.

Handbuch für offene gesellschaftliche Innovation.
Beiträge des Forschungsprojektes der Internationalen Bodensee-Hochschule „eSociety Bodensee 2020“ zur offenen gesellschaftlichen Innovation.
Celina Raffl, Jörn von Lucke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann, Jan vom Brocke. Band 11 der Schriftenreihe des The Open Government Institute | TOGI der Zeppelin Universität Friedrichshafen, epubli GmbH, Berlin, Dez. 2014.

 

Der Beitrag erschien zuerst auf esocietybodensee2020.org.

Abschlussveranstaltung “Offene gesellschaftliche Innovation”, 26.-27. November 2014, Vaduz

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  • Kann Open Innovation dazu beitragen gesellschaftliche Herausforderungen zu lösen? 
  • Was sind Chancen und Risiken von offener gesellschaftlicher Innovation? 
  • Welche Methoden und Werkzeuge stehen zur Verfügung? 

Diesen Fragen widmet sich die Veranstaltung „Offene Gesellschaftliche Innovation“, die im Rahmen des Forschungsprojektes eSociety Bodensee 2020 stattfindet.

Seit Projektstart sind eine Reihe innovativer Projekte in der Bodensee-Region angedacht und durchgeführt worden. Initiiert wurden die Projekte von öffentlichen Verwaltungen in der Region, von Politikern, Vertretern der Zivilgesellschaft sowie der im Projekt beteiligten Wissenschaftlern.

Die Veranstaltung ist Teil der Abschlusstagung des von der IBH geförderten Forschungsprojektes eSociety Bodensee 2020 – Offene gesellschaftliche Innovation in der Bodensee-Region.

In Vorträgen und Diskussionen werden Lösungsansätze aus Theorie und Praxis von Vertretern aus Politik, Verwaltung und der Wissenschaft präsentiert. Referenten kommen u.a. von HYVE Open Government HYVE Innovation Community GmbHDie Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCSIdeenkanal LiechtensteinOpen Data der Stadt Zürich

Das komplette Programm im Detail finden Sie auf esocietybodensee2020.org.

Datum: 26. und 27. November 2014
Ort: Universität Lichtenstein, Vaduz.

Die Veranstaltung richtet sich an

  • Politiker und Verwaltungsmitarbeiter
  • Politisch/ zivilgesellschaftlich/ ehrenamtlich interessierte Bürgerinnen und Bürger
  • Wissenschaftler aus den Bereichen Politikwissenschaften, Verwaltungswissenschaften, E-Government, Innovationsmanagement, Nonprofit Management
  • Dienstleister aus dem Bereich Innovationsmanagement und E-Government
  • Medienvertreter.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Ihre Anmeldung.

Ergänzt 1.12.2014:

Ein Bericht zur Tagung ist auf esocietybodensee20202.org publiziert.

FHS St. Gallen ist neues Mitglied von BioLAGO

logo_biolago_rgbDas Institut für Informations- und Prozessmanagement der FHS St. Gallen ist neues Mitglied von BioLAGO.

Das Life Science Network BioLAGO vereint eng kooperierende Unternehmen und Forschungsinstitutionen rund um den Bodensee in Deutschland, Schweiz und  Österreich und wird durch öffentlich-private Partnerschaften gefördert.

Zu den Aufgaben und Zielen von BioLAGO zählen u.a.

Unternehmer und Wissenschaftler zusammenführen
Wissenstransfer, Standortförderung, grenzübergreifende Kooperationen und Neuansiedlung von Unternehmen gezielt betreiben und unterstützen
„Ringschluss“ um den Bodensee Einbeziehung von Partnern in Vorarlberg, in der Schweiz (St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Liechtenstein) und am württembergischen (Friedrichshafen) und bayerischen (Lindau) Bodenseeufer aktiv betreiben
Initiierung und Unterstützung zukunftsweisender Projekte und Veranstaltungen  zur Etablierung eines innovativen Life-Science-Standorts
  • Unternehmer und Wissenschaftler zusammenführen
  • Wissenstransfer, Standortförderung, grenzübergreifende Kooperationen und Neuansiedlung von Unternehmen gezielt betreiben und unterstützen
  • „Ringschluss“ um den Bodensee Einbeziehung von Partnern in Vorarlberg, in der Schweiz (St. Gallen, Thurgau, Schaffhausen, Liechtenstein) und am württembergischen (Friedrichshafen) und bayerischen (Lindau) Bodenseeufer aktiv betreiben
  • Initiierung und Unterstützung zukunftsweisender Projekte und Veranstaltungen  zur Etablierung eines innovativen Life-Science-Standorts.

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BODENSEE | BARRIEREFREI: Mapping-Initiative mit Wheelmap in der Bodensee-Region

Östlicher Bodensee bei Wheelmap.org am 10.9.2013

Östlicher Bodensee bei Wheelmap.org am 10.9.2013

bodensee | barrierefrei

… Unter diesem Motto laden wir zu einer Mapping-Initiative rund um den Bodensee ein.

Konkret geht es darum die Bürger rund um den See für das Thema Barrierefreiheit zu sensibilisieren und sie zu mobilisieren, gemeinsam den Bodensee barrierefrei zu gestalten. Dabei wollen wir aufzuzeigen, wo bereits Erfolge erzielt wurden und wo in dieser Hinsicht noch Aufholbedarf besteht. Das Internet, Web 2.0, mobile Apps und Cloud-Dienste können uns dabei maßgeblich unterstützen. In diesem konkreten Fall setzen wir auf die Wheelmap, einer kostenlosen und bereits mehrfach prämierten mobilen Applikation des gemeinnützigen Vereins Sozialhelden e.V.

Über die Mapping-Initiative am Bodensee

Im Zeitraum zwischen 10.09. und 30.09.2013 laden wir interessierte und engagierte Menschen dazu ein, mit Studierenden, Öffentlichen Einrichtungen, Städten, Behindertenverbänden und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen die Barrierefreiheit der Städte rund um den Bodensee zu testen und zu bewerten.Unterstützungserklärung gibt es dabei bereits von einigen Städten rund um den See sowie von zivilgesellschaftlichen Organisationen.

Weitere Informationen und Details zur Mapping Initiative sind über unsere Website bodensee | barrierefrei verfügbar.

bodensee | barrierefrei auch auf Facebook

Pressemitteilung

Crossposting von www.esocietybodensee2020.org

Offene gesellschaftliche Innovation als Basis von Innovationsregionen – Ergänzung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovationen zum Vorteil einer Region

Heute stehen zunehmend ganze Regionen in einem nationalen wie internationalen Wettbewerb. Um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen und um die Lebensqualität zu erhalten und zu steigern, sind permanente Innovationen notwendig. Innovationsregionen zeichnen sich aus durch ein Miteinander von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovation. Das Projekt eSociety Bodensee 2020 zeigt auf, wie offene gesellschaftliche Innovationen im Einklang mit wirtschaftlichen Innovationen die Innovationskultur in einer Region fördern kann.

Innovationen sind wichtige Triebkräfte für Wirtschaft und Gesellschaft. Angesichts der Globalisierung unseres Wirtschaftsraums wird es immer wichtiger, dass sich Regionen vernetzen und sich so als Innovationsstandorte erfolgreich im globalen Wettbewerb behaupten können. Unternehmensnetzwerke wie zum Beispiel die Virtuelle Fabrik Nordwestschweiz Mittelland oder die Virtuelle Fabrik Euregio Bodensee machen dies deutlich.

Open Innovation ist ein Konzept im Rahmen des Innovationsmanagements, das externe Quellen explizit in den Innovationsprozess einbindet. Das Konzept geht dabei über die klassischen Formen der Forschungs- und Entwicklungskooperationen hinaus: Durch offene Aufrufe werde die Akteure in weitgehend undefinierten Netzwerken zur Mitarbeit an Entwicklungsaufgaben motiviert (Reichwald/Piller 2009, 115). Dazu werden heute vor allem Internet-basierte sowie Social Media Plattformen genutzt; bekannte Beispiele sind innocentive.com, atizo.ch oder migipedia.ch.

Auch wenn das Open Innovation Konzept seit längerem bekannt ist und es eine Reihe von Beispielen für die erfolgreiche Anwendung in der Wirtschaft insbesondere bei grösseren Unternehmen gibt, werden Open Innovation Instrumente in der Breite und insbesondere bei KMU eher zögerlich eingesetzt. Dies belegt z.B. der Open Innovation Monitor 2012, der Unternehmen in der Schweiz und Deutschland befragt hat (Rekece et al. 2012). Ein wichtiger Grund für die nur zögerliche Nutzung ist das fehlende Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen von Open Innovation.

Internationales Forschungsprojekt eSociety Bodensee 2020

Die internationale Bodensee-Region zeichnet sich – wie auch andere Regionen in der Schweiz – durch hoch innovative vor allem mittelständische Unternehmen aus. Beispielhaft an dieser Region will das Projekt eSociety Bodensee 2020 aufzeigen, wie wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovation sich zum Vorteil der ganzen Region ergänzen können. Das Projekt  hat demnach zum Ziel, die Bodensee-Region durch den Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologie zu einer führenden Region offener Innovationen auszubauen. Das Projekt wird gemeinsam von der Zeppelin Universität, der Universität Liechtenstein und der FHS St. Gallen durchgeführt und von der Internationalen Bodensee Hochschule IBH unterstützt. Das Projekt ‚eSociety Bodensee 2020 wurde im Juli 2012 gestartet.

Im Rahmen des Projektes wird der bestehende Begriff Open Innovation erweitert: Offene gesellschaftliche Innovation bezeichnet die Adaption und anschliessende nachhaltige Nutzung geeigneter betriebswirtschaftlicher Open Innovation – Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch Staat und Gesellschaft (von Lucke et al. 2012) – die Ideen der offenen Innovation aus der Wirtschaft werden also auch auf den gesellschaftlichen Bereich angewendet.

Besonders erstrebenswert ist die Schaffung einer Innovationskultur, welche alle gesellschaftlichen Akteure gleichermassen anspricht, diese mit einschliesst und so deren Innovationspotenzial für das Gemeinwesen und die gesamte Bodensee-Region verfügbar macht. Somit wird die Standort- und Lebensqualität nachhaltig gefördert.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen müssen sich ergänzen

Der Ansatz für die Bodensee-Region zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: Erstens muss wirtschaftliche Innovation der Unternehmen durch gesellschaftliche Innovation begleitet werden, um einen nachhaltigen Raum für Innovation zu schaffen. Beide Bereiche, Innovation “für” und “aus” der Gesellschaft, können sich gegenseitig verstärken. Zweitens sind Informations- und Kommunikationstechnologien nicht nur Gegenstand, sondern auch Mittel der Innovation. Moderne Technologien ermöglichen es, offene Innovationsprozesse zu entwickeln, in denen die Menschen der Region als Bürger, Konsumenten oder Mitarbeitende in Ideenfindungs- und Umsetzungsprozesse involviert werden. Daher verfolgt das Projekt offene Innovationen, denn die gezielte Entwicklung einer offenen Innovationskultur kann einen strategischen Vorteil für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Bodensee-Region gleichermassen bedeuten.

Ziel ist es, dass nicht nur die Wirtschaft gemeinsam mit der Wissenschaft nachhaltige Innovationen mit neuartigen Werkzeugen, Produkten, Dienstleistungen und Veranstaltungen generiert, sondern dass diese Angebote auch von der Gesellschaft, den Bürgern, der Politik, der Verwaltung, den Medien, der Kunst und Kultur sowie im Gesundheitswesen genutzt werden, um so aktiv Innovationen mitzugestalten. Durch dieses Zusammenspiel eröffnen sich für die Bevölkerung im Bodenseeraum ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Vernetzung. Zudem können vollkommen neuartige Innovationsimpulse für und über die Region hinaus entstehen. Gerade die Verknüpfung gezielter Innovationsförderung mit den Chancen sozialer Medien und leicht bedienbarer Webtechnologien unter Einbindung aller Gesellschaftskreise macht die Region zu einer echten Innovationsregion in allen gesellschaftlichen Bereichen. Von einem entsprechenden Innovationsklima bzw. der Innovationskultur profitiert entsprechend auch die Wirtschaft.

Ein Open Innovation Werkzeugkasten

Da Projekt wird Open Innovation Werkzeuge auf ihre Eignung für gesellschaftliche Fragen analysieren; ausgewählte Instrumente werden in Pilotprojekten konkret umgesetzt. Ein Open Innovation-Werkzeugkasten soll den Verantwortlichen helfen, aus der Vielfalt der verwendbaren Methoden jene auszuwählen und zu verwenden, die sich in der jeweiligen Situation besonders eignen.

Das Projekt nutzt die in der Bodensee-Region vorhandene kulturelle Vielfalt, setzt auf die guten Voraussetzungen für Innovationen, baut diese mit Fokus auf eine vernetzte Gesellschaft systematisch aus und beteiligt dabei vor allem die Bürger, die auch Konsumenten und Mitarbeitende der Unternehmen sind. Innovationen sind keine programmatische Vorgabe, sondern entwickeln sich durch die Ideen und Interaktionen der Menschen im Bodenseeraum. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen gehen Hand in Hand und prägen die Region. Damit unterstützt die Idee der eSociety Bodensee 2020 auch die Zielsetzungen der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), wie sie in ihrem Leitbild von 2008 formuliert sind.

Autor: Hans-Dieter Zimmermann

Literatur:

Jörn von Lucke, Johann Herzberg, Ulrike Kluge, Jan vom Brocke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann (2012): Offene gesellschaftliche Innovation: Die Seealemannische Definition. White Paper.

Ralf Reichwald, Frank Piller (2009): Interaktive Wertschöpfung, 2. Auflage. (pdf)

Robert Rekece, Hans-Dieter Zimmermann, Christoph Meili (2012): Open Innovation Monitor 2012 – Studienergebnisse zum Innovationsmanagement unter Führungskräften. White Paper. (www.openinnovationmonitor.ch)

Weiterführende Informationen und Literatur:

Staatsmodernisierung durch Open Innovation: Problemlage, Theoriebildung, Handlungsempfehlungen (Johann Herzberg, 2012)

The Use of ICT to Support Regional Developments: Contributions from the Bled eConference (H.-D. Zimmermann, 2012)

Die Blaupause vom Bodensee (IBH, 2011)

Der Alpenraum auf dem Weg zur innovativen eRegion in Europa (H.-D. Zimmermann, 2010)

Offene gesellschaftliche Innovation – Die Seealemannische Definition

Im Rahmen des IBH Projektes eSociety Bodensee 2020 (7/2012-6/2014) wurde ein erster wichtiger Meilenstein erreicht. In der Publikation Offene gesellschaftliche Innovation – Die Seealemannische Definition wird das Konzept der offenen gesellschaftlichen Innovation ausführlich erläutert.

“Offene gesellschaftliche Innovation bezeichnet die Adaption und anschlie­ßende nachhaltige Nutzung geeigneter betriebs­wirtschaftlicher Open Inno­vation-Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch Staat und Gesellschaft.

Besonders erstrebenswert ist die Schaffung einer Innovationskultur, welche alle gesell­schaftlichen Akteure gleichermaßen anspricht, diese mit einschließt und so deren Innovationspotenzial für das Gemeinwesen und die gesamte Bodensee-Region verfügbar macht.”

Jörn von Lucke, Johann Herzberg, Ulrike Kluge, Jan vom Brocke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann:
Offene gesellschaftliche Innovation – Die Seealemannische Definition (Version 1.0, September 2012).

Projektwebsite: www.esocietybodensee2020.org

Projekt “eSociety Bodensee 2020” am IBH Infotag vorgestellt

Vorstellung des Projekts eSociety Bodensee 2020 durch Jan vom Brocke, Uni Liechtenstein

Vorstellung des Projekts eSociety Bodensee 2020 am IBH Infotag durch Jan vom Brocke, Uni Liechtenstein

Im Rahmen des Infotags der Internationalen Bodenseehochschule IBH in Dornbirn wurde gestern das Projekt eSociety Bodensee 2020 (Posterpräsentation) vorgestellt. Das Projekt wird von der IBH gefördert und startet (voraussichtlich) zum 1. April 2012.

Partner in dem Projekt sind die Zeppelin Universität in Friedrichshafen, die Universität Liechtenstein sowie die FHS St. Gallen.

Abstract des Projekts:

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