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Beitrag zur 2. Smart Health Konferenz: Innovative Lösungen für medizinische Leistungserbringer

Am 4. November 2015 fand in St. Gallen die 2. Smart Health Konferenz statt. Experten präsentierten und diskutierten die Potentiale, Risiken und Erfolgsfaktoren von mobilen Applikationen im Gesundheitswesen.

Zur Tagung ist in der Ausgabe 6/2015 der Zeitschrift clinicum ein ausführlicher Beitrag erschienen.

Zum Hintergrund der 2. Smart Health Konferenz vgl. auch Mobile Health im Rahmen der Gesundheitsstrategie 2020.

Mobile Health im Rahmen der Gesundheitsstrategie 2020

coversmarthealthMobile Technologien haben das Potenzial, das Gesundheitswesen grundlegend umzugestalten. Deren Einsatz ist schon längst keine technische Frage mehr, sondern vor allem eine gesellschaftliche. Dabei geht es nicht nur um Schutz und Sicherheit von Gesundheitsdaten, sondern auch um ein neues Rollenverständnis zwischen informierten Patienten und Gesundheitsfachpersonen, aber auch von Akteuren wie Krankenkassen oder staatlichen Stellen.

Im Januar 2013 verabschiedete der Bundesrat daher die «Gesundheitsstrategie 2020». Diese definiert Handlungsfelder und Ziele, mit denen das Schweizer Gesundheitssystem auf kommende Herausforderungen ausgerichtet werden soll und stellt die Frage, ob und wie mHealth einen Beitrag zur Erreichung der formulierten Ziele leisten kann.

Das Koordinationsorgan Bund-Kantone «eHealth Suisse» beauftragte das Institut für Informations- und Prozessmanagement an der FHS St.Gallen mit der Erarbeitung einer Studie zum Thema «Mobile Health im Kontext des elektronischen Patientendossiers». Darin wurden fünf Handlungsbereiche zur Förderung von mHealth formuliert:

  • Rechtliche Rahmenbedingungen schaffen: Von Seiten der Gesetzgebung muss die Grenze zwischen mHealth-Lösungen als Medizinprodukt einerseits und Wellness/Fitness-Applikationen andererseits klar geregelt werden.
  • Interoperabilität fördern: Die Evaluation und Etablierung von Standards und Normen zur Behebung der fehlenden Interoperabilität ist eine Voraussetzung für die Verbreitung und wirtschaftliche Nutzung von mHealth.
  • Vertrauen schaffen: Es sollten transparente Zertifizierungsverfahren entwickelt und der Aufbau einer Zertifizierungsinstitution für diejenigen mHealth-Lösungen gefördert werden, die im Rahmen der Patientenversorgung Verwendung finden.
  • Anwender motivieren: Die Motivation und Befähigung der relevanten Anspruchsgruppen betrifft einerseits Patienten, andererseits aber auch Angehörige von Gesundheitsberufen, die weitergebildet werden sollen.
  • Anreize schaffen: Das Tarif- bzw. Erstattungsmodell muss Anreize schaffen für den gezielten Einsatz von mHealth-Anwendungen. Diese Handlungsempfehlungen werden nun in einer Arbeitsgruppe mit Experten konkretisiert und in einer mHealth-Roadmap zusammengefasst.

Welchen Stellenwert kann mHealth im Schweizerischen Gesundheitswesen einnehmen? Welche Rolle kann mHealth in Bezug zum elektronischen Patientendossier spielen? Welche Bedeutung hat die Einbindung von Patienten und anderen Anspruchsgruppen und welche neuen Gestaltungsformen bietet mHealth für Behandelnde und Patienten? Diese und weitere Fragen rund um das Thema mHealth wollen wir an der 2. Smart Health Konferenz am 4. November 2015 in St. Gallen diskutieren. Wir laden Sie daher zur fachlichen Diskussion mit Fokus auf die Chancen und Risiken von mobilen Lösungen für das Gesundheitswesen ein. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.

Zukünftig wird die Smart Health Tagung gemeinsam mit dem Institut für Medizininformatik der Berner Fachhochschule durchgeführt.

Weitere Informationen:

Clinicum 3-15, S.  59-61: Mobile Health im Rahmen der Gesundheitsstrategie 2020 Mehr Mobilität: 2. Smart Health Konferenz am 4. November in St. Gallen

Clinicum: Beilage zur Smart Health Konferenz des Instituts für Informations- und Prozessmanagement an der FHS St.Gallen

 

 Strategie Gesundheit 2020 – Handlungsfelder und Ziele

Strategie Gesundheit 2020 – Handlungsfelder und Ziele

WHO Studie “mHealth – New horizons for health through mobile technologies”

4056192406_3afd489807_oDie Studie mHealth – New horizons for health through mobile technologies wurde kürzlich vom Global Observatory for eHealth der WHO publiziert.

Die Studie untersucht die weltweite Nutzung und Verbreitung mobiler und drahtloser Technologien im Gesundheitsbereich.

Fourteen categories of mHealth services were surveyed:
health call centres, emergency toll-free telephone services, managing emergencies and disasters, mobile telemedicine, appointment reminders, community mobilization and health promotion, treatment compliance, mobile patient records, information access, patient monitoring, health surveys and data collection, surveillance, health awareness raising, and decision support systems
.”

In 83% der 112 untersuchten Länder wurde zumindest einer dieser Dienste identifiziert. Die Daten stammen aus einer Erhebung von Ende 2009.

Die Studie ist im Volltext hier abrufbar.

Bildquelle: flickr.com/Wayan Vota