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“Eine App für barrierefreie Orte” – ein Beispiel offener gesellschaftlicher Innovation

(Quelle: TAGBLATT 7.12.2015)

Im Rahmen des von der Internationalen Bodenseehochschule IBH geförderten Projekts eSociety Bodensee 2020 wurde im Herbst 2013 mit Hilfe der Wheelmap die Mapping-Initiative   BODENSEE | BARRIEREFREI durchgeführt. Erfahrungen aus St. Gallen wurden auf diesem Blog publiziert.

Diese Initiative wird ausführlich im Handbuch für offene gesellschaftliche Innovation: Beiträge des Forschungsprojektes der Internationalen Bodensee-Hochschule „eSociety Bodensee 2020“ zur offenen gesellschaftlichen Innovation dokumentiert und evaluiert. Das Handbuch ist via esocietybodensee2020.org Online und kostenlos im pdf-Format verfügbar.

In der heutigen Ausgabe berichtet das Tagblatt über die Wheelmap und das o.g. IBH Projekt:  Eine App für barrierefreie Orte. Zusammen mit Thomas Köppel vom Rollstuhlclub St.Gallen hat der Autor des Tagblatt-Beitrags in der vergangenen Woche sich selbst ein Bild von der Funktionsweise der Wheelmap-App  gemacht.

Die Wheelmap-App zeigt sehr gut auf, wie mit Hilfe moderner Mittel der Informations- und Kommunikationstechnik den Rollstuhlfahrern geholfen werden kann: Mittels Crowdsourcing kann jeder Rollstuhlfahrer wie auch jeder Fussgänger sehr einfach einen Ort bezüglich Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer evaluieren. Dies geschieht mit Hilfe eines Ampelsystems. Mit Hilfe von Kommentaren und Photos können Besonderheiten festgehalten werden.

Gleichzeitig kann jeder Nutzer der Wheelmap-App via der Teilen-Funktion die Information entweder direkt einem Betroffenen, z.B. via Whatsapp, oder aber einer Gruppe, z.B. via Facebook,  zukommen lassen.

Die Wheelmap-App ist somit ein gelungenes Beispiel offener gesellschaftlicher Innovation.

Weitere Werkzeuge und Projekte zur offenen gesellschaftlichen Innovation sind in der TosiT – The Open Societal Innovation Toolbox: Werkzeuge für offene gesellschaftliche Innovation erfasst und dokumentiert. Die Datenbak wird laufend ergänzt.

 

Abschluss des Projekts eSociety Bodensee 2020

Logo_deutsche_UntertitleEnde November wurden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts eSociety Bodensee 2020 an einer abschliessenden Tagung präsentiert und mögliche Ausblicke erarbeitet und diskutiert. Zum Jahresende sind nun auch die beiden Abschlussberichte* erschienen; sie sind Online frei erhältlich und werden Anfang 2015 auch gedruckt verfügbar sein.

Open Innovation zur Lösung gesellschaftlicher Fragen einzusetzen ist das Leitmotiv des von der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) geförderten grenzüberschreitenden Forschungsprojektes, das von der Zeppelin Universität Friedrichshafen, der Universität Liechtenstein und der FHS St. Gallen zwischen Juli 2012 bis Dezember 2014 durchgeführt wurde.

Alles begann auf einem Ideen-Workshop der Internationalen Bodensee-Hochschule: Wissenschaftler und Forscher von Universitäten rund um den Bodensee wurden am 16. März 2011 nach Rorschach in die Pädagogische Hochschule St. Gallen eingeladen, um sich gemeinsam Gedanken über künftige hochschulübergreifende Forschungsprojekte zu machen. Innerhalb von sechs Stunden gelang es auf dieser Veranstaltung, das spätere Kernteam mit einer hoch interessanten Fragestellung zusammenzubringen. Alle fanden großen
Gefallen darin, die Themenfelder Open InnovationOpen Government und eSociety zu verknüpfen. Aus der Idee wurden ein Team, ein Projektantrag, eine Förderzusage und dann ein grenzüberschreitendes Projekt. Im Juni 2012 ging es endlich los.

In der seealemannischen Definition definierten wir den Ansatz:

Offene gesellschaftliche Innovation bezeichnet die Adaption und anschließende nachhaltige Nutzung geeigneter betriebswirtschaftlicher Open Innovation-Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch Staat und Gesellschaft“.

Nicht nur Politik und Verwaltung, auch die Zivilgesellschaft kann das Innovationspotential der Gesellschaft für die Gesellschaft heben und nutzen. Dies scheint in vielen Bereichen, insbesondere aber in der Bildung, Kunst, Kultur, Sport und Erholung möglich und nötig. Besonders erstrebenswert schien die Schaffung einer Innovationskultur, welche alle gesellschaftlichen Akteure gleichermaßen anspricht, diese mit einschließt und so deren Innovationspotential für das Gemeinwesen verfügbar macht.

Das Projekt war begleitet von Workshops und Pilotprojekten. Insgesamt wurden auf Veranstaltungen in Friedrichshafen, Liechtenstein und St. Gallen mehrere hundert Menschen aus der Vier-Länder-Region Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein involviert.

Zu den Pilotprojekten zählten etwa der Ideen- und Kreativwettbewerb „Du bisch dra!“ der Universität Liechtenstein zusammen mit dem Liechtensteinischen Landesmuseum sowie das Folgeprojekt „Liechtenstein Moments“. Zudem wurde eine Mapping-Aktion mit der Wheelmap-App durchgeführt, um auf Barrieren für Menschen mit Mobilitäteinschränkung aufmerksam zu machen. Ein weiteres Projekt zur E-Partizipation mit Kindern und Jugendlichen konnte in der Gemeinde Grabs (SG) pilotiert werden, mit dessen Umsetzung im kommenden Jahr zu rechnen sein wird.

Die Erfahrungen aus diesen Projekten sowie der Austausch mit den Menschen aus der Region in Workshops haben unsere wissenschaftliche Arbeit bereichert. Diese praktischen Einblicke haben wesentlich zu den im Handbuch dokumentierten Ergebnissen beigetragen.

Zum Projektabschluss 2014 freuen wir uns, dass aus dem Projektverbund neben wissenschaftlichen Publikationen auch die TosiT-Datenbank dauerhaft für die Bodensee-Region eingerichtet wurde. Mit eigenen Mitteln werden wir in den kommenden Jahren einen Wissenstransfer in die Region sicherstellen. Insgesamt freuen wir uns, dass  mit der Förderung der IBH das Thema offene gesellschaftliche Innovation für die Bodensee-Region verständlicher gemacht wurde. Open Innovation soll auch im öffentlichen Sektor und besonders in der gesamten DACHLI-Region an Bedeutung gewinnen.

Unser besonderer Dank gilt vielen Akteuren, ohne deren Mitwirken unsere Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Dazu zählt natürlich die Internationale Bodensee-Hochschule (IBH), ohne deren großzügige Finanzierung sich dieses grenzüberschreitende interdisziplinäre Forschungsprojekt nicht hätte realisieren lassen, sowie auch der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK).
Dank der Förderung dieses Forschungsprojektes mit Mitteln der Internationalen Bodensee-Hochschule war es dem Forschungsteam möglich, eine Reihe von Studierenden an das spannende Forschungsgebiet der offenen gesellschaftlichen Innovation heranzuführen und damit einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Region zu leisten.

Aber auch hier gilt: Es liegt an uns, was wir daraus machen wollen. Packen wir es an und machen wir die Bodensee-Region zu einer führenden innovativen Region Europas, die schon lange grenzüberschreitend lebt, was andere noch predigen.

* Abschlussberichte:

TosiT The Open Societal Innovation Toolbox Werkzeuge für offene gesellschaftliche Innovation.
Beiträge des Forschungsprojektes der Internationalen Bodensee-Hochschule „eSociety Bodensee 2020“ zur offenen gesellschaftlichen Innovation – Handbuch.
Celina Raffl, Jörn von Lucke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann, Jan vom Brocke. Band 10 der Schriftenreihe des The Open Government Institute | TOGI der Zeppelin Universität Friedrichshafen, epubli GmbH, Berlin, Dez. 2014.

Handbuch für offene gesellschaftliche Innovation.
Beiträge des Forschungsprojektes der Internationalen Bodensee-Hochschule „eSociety Bodensee 2020“ zur offenen gesellschaftlichen Innovation.
Celina Raffl, Jörn von Lucke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann, Jan vom Brocke. Band 11 der Schriftenreihe des The Open Government Institute | TOGI der Zeppelin Universität Friedrichshafen, epubli GmbH, Berlin, Dez. 2014.

 

Der Beitrag erschien zuerst auf esocietybodensee2020.org.

eParticipation für Kinder und Jugendliche in Grabs (SG)

10532701395_fae5e101e8_zDie Gemeinde Grabs in stgaller Rheintal treibt aktiv die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in das politische Geschehen im Dorf voran. Dazu wurde in den vergangenen Monaten in einer breit aufgestellten Arbeitsgruppe unter Einbezug aller relevanten Beteiligten einschliesslich der Kinder und Jugendlichen selbst ein entsprechendes Projekt sorgfältig vorbereitet. Mit Hilfe einer interaktiven Ideenbörse soll das Interesse der jungen Generation an der Dorfpolitik geweckt werden. Das Projekt soll ab Februar 2015 umgesetzt werden. Es ist vorgesehen, dass das Projekt im Rahmen der Finanzhilfen des Kinder- und Jugendförderungsgesetz (KJFG) vom Bund als Modellprojekt gefördert wird. Ein entsprechendes Gesuch auf Basis des Vorprojekts wurde inzwischen eingereicht.

Die FHS St. Gallen war bei der Vorbereitung des Projektes aktiv beteiligt und wird die Durchführung begleiten. Dabei werden auch Ergebnisse des Projekts eSociety Bodensee 2020 berücksichtigt, das sich mit offener gesellschaftlicher Innovation beschäftigt und an dem die FHS St. Gallen ebenfalls beteiligt ist.

Im Gemeindeblatt vom November 2014 wird das Projektvorhaben vorgestellt.

Mehr zum Thema:

Beitrag wurde aktualisiert am 7.12.2014
 
Bildquelle: undpeuropeandcis on flickr.com (CC BY-NC-SA 2.0)

Creating smart Regions through Open Societal Innovation – Panel an der 26th Bled eConference

Im Rahmen der 26. Bled eConference: eInnovation: Challenges and Impacts for Individuals, Organizations and Society im Juni 2013 in Bled, Slowenien, organisiert Hans-Dieter Zimmermann von der FHS St. Gallen ein Panel mit dem Thema Creating smart Regions through Open Societal Innovation.

Ziel des Panels ist es, die unterschiedlichen Perspektiven, die gegenwärtig bei der Diskussion zur Bewältigung von Herausforderungen in Städten und Regionen eingenommen werden, im Zusammenhang zu betrachten: Die Rolle der IKT, der regionale Focus sowie die Möglichkeiten von Open Innovation Prozessen.

Teilnehmer des Panels sind

Panel Abstract: (pdf)

“This panel will continue the discussion about eRegions which emerged from the Bled eConference and attempts to embed the concept within a ‘Smart City’ and ‘Open Innovation’ context.

The notion of eRegions mainly refers on utilizing ICT to support commercial activities in a greater regional context. Similarly, the term Smart City usually begins with a focus on ICT utilization to create ‘smart’ urban areas. Although the notion of Smart Cities comprises intellectual and social capital as well many current activities focus on infrastructural and environmental issues such as energy, traffic, or climate. The idea of Open Societal Innovation refers to the utilization of open innovation approaches from business to state and society to solve societal challenges through involving smart people as innovators into idea creation and problem solving processes.

The panel will bring together the different perspectives contributing to a broader understanding of smart regions:

(1) ICT focus: Nowadays, utilization of ICT means are crucial to cope with the current challenges.

(2) Regional focus: Beside megacities and metropolitan areas the interplay of a number of municipalities with complementary profiles creating regional clusters is an important issue in many European countries, but also beyond.

(3) Open innovation focus: The open societal innovation approach includes people living in specific areas into respective processes in order to cope with current challenges reflection a general trend addressing participatory strategies.

Our distinct panellists are well known experts in the community and will contribute to the panel based on their rich experiences.”

Zur offenen gesellschaftlichen Innovation vgl. auch eSociety Bodensee 2020.

Offene gesellschaftliche Innovation als Basis von Innovationsregionen – Ergänzung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovationen zum Vorteil einer Region

Heute stehen zunehmend ganze Regionen in einem nationalen wie internationalen Wettbewerb. Um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen und um die Lebensqualität zu erhalten und zu steigern, sind permanente Innovationen notwendig. Innovationsregionen zeichnen sich aus durch ein Miteinander von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovation. Das Projekt eSociety Bodensee 2020 zeigt auf, wie offene gesellschaftliche Innovationen im Einklang mit wirtschaftlichen Innovationen die Innovationskultur in einer Region fördern kann.

Innovationen sind wichtige Triebkräfte für Wirtschaft und Gesellschaft. Angesichts der Globalisierung unseres Wirtschaftsraums wird es immer wichtiger, dass sich Regionen vernetzen und sich so als Innovationsstandorte erfolgreich im globalen Wettbewerb behaupten können. Unternehmensnetzwerke wie zum Beispiel die Virtuelle Fabrik Nordwestschweiz Mittelland oder die Virtuelle Fabrik Euregio Bodensee machen dies deutlich.

Open Innovation ist ein Konzept im Rahmen des Innovationsmanagements, das externe Quellen explizit in den Innovationsprozess einbindet. Das Konzept geht dabei über die klassischen Formen der Forschungs- und Entwicklungskooperationen hinaus: Durch offene Aufrufe werde die Akteure in weitgehend undefinierten Netzwerken zur Mitarbeit an Entwicklungsaufgaben motiviert (Reichwald/Piller 2009, 115). Dazu werden heute vor allem Internet-basierte sowie Social Media Plattformen genutzt; bekannte Beispiele sind innocentive.com, atizo.ch oder migipedia.ch.

Auch wenn das Open Innovation Konzept seit längerem bekannt ist und es eine Reihe von Beispielen für die erfolgreiche Anwendung in der Wirtschaft insbesondere bei grösseren Unternehmen gibt, werden Open Innovation Instrumente in der Breite und insbesondere bei KMU eher zögerlich eingesetzt. Dies belegt z.B. der Open Innovation Monitor 2012, der Unternehmen in der Schweiz und Deutschland befragt hat (Rekece et al. 2012). Ein wichtiger Grund für die nur zögerliche Nutzung ist das fehlende Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen von Open Innovation.

Internationales Forschungsprojekt eSociety Bodensee 2020

Die internationale Bodensee-Region zeichnet sich – wie auch andere Regionen in der Schweiz – durch hoch innovative vor allem mittelständische Unternehmen aus. Beispielhaft an dieser Region will das Projekt eSociety Bodensee 2020 aufzeigen, wie wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovation sich zum Vorteil der ganzen Region ergänzen können. Das Projekt  hat demnach zum Ziel, die Bodensee-Region durch den Einsatz innovativer Informations- und Kommunikationstechnologie zu einer führenden Region offener Innovationen auszubauen. Das Projekt wird gemeinsam von der Zeppelin Universität, der Universität Liechtenstein und der FHS St. Gallen durchgeführt und von der Internationalen Bodensee Hochschule IBH unterstützt. Das Projekt ‚eSociety Bodensee 2020 wurde im Juli 2012 gestartet.

Im Rahmen des Projektes wird der bestehende Begriff Open Innovation erweitert: Offene gesellschaftliche Innovation bezeichnet die Adaption und anschliessende nachhaltige Nutzung geeigneter betriebswirtschaftlicher Open Innovation – Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch Staat und Gesellschaft (von Lucke et al. 2012) – die Ideen der offenen Innovation aus der Wirtschaft werden also auch auf den gesellschaftlichen Bereich angewendet.

Besonders erstrebenswert ist die Schaffung einer Innovationskultur, welche alle gesellschaftlichen Akteure gleichermassen anspricht, diese mit einschliesst und so deren Innovationspotenzial für das Gemeinwesen und die gesamte Bodensee-Region verfügbar macht. Somit wird die Standort- und Lebensqualität nachhaltig gefördert.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen müssen sich ergänzen

Der Ansatz für die Bodensee-Region zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus: Erstens muss wirtschaftliche Innovation der Unternehmen durch gesellschaftliche Innovation begleitet werden, um einen nachhaltigen Raum für Innovation zu schaffen. Beide Bereiche, Innovation “für” und “aus” der Gesellschaft, können sich gegenseitig verstärken. Zweitens sind Informations- und Kommunikationstechnologien nicht nur Gegenstand, sondern auch Mittel der Innovation. Moderne Technologien ermöglichen es, offene Innovationsprozesse zu entwickeln, in denen die Menschen der Region als Bürger, Konsumenten oder Mitarbeitende in Ideenfindungs- und Umsetzungsprozesse involviert werden. Daher verfolgt das Projekt offene Innovationen, denn die gezielte Entwicklung einer offenen Innovationskultur kann einen strategischen Vorteil für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Bodensee-Region gleichermassen bedeuten.

Ziel ist es, dass nicht nur die Wirtschaft gemeinsam mit der Wissenschaft nachhaltige Innovationen mit neuartigen Werkzeugen, Produkten, Dienstleistungen und Veranstaltungen generiert, sondern dass diese Angebote auch von der Gesellschaft, den Bürgern, der Politik, der Verwaltung, den Medien, der Kunst und Kultur sowie im Gesundheitswesen genutzt werden, um so aktiv Innovationen mitzugestalten. Durch dieses Zusammenspiel eröffnen sich für die Bevölkerung im Bodenseeraum ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Vernetzung. Zudem können vollkommen neuartige Innovationsimpulse für und über die Region hinaus entstehen. Gerade die Verknüpfung gezielter Innovationsförderung mit den Chancen sozialer Medien und leicht bedienbarer Webtechnologien unter Einbindung aller Gesellschaftskreise macht die Region zu einer echten Innovationsregion in allen gesellschaftlichen Bereichen. Von einem entsprechenden Innovationsklima bzw. der Innovationskultur profitiert entsprechend auch die Wirtschaft.

Ein Open Innovation Werkzeugkasten

Da Projekt wird Open Innovation Werkzeuge auf ihre Eignung für gesellschaftliche Fragen analysieren; ausgewählte Instrumente werden in Pilotprojekten konkret umgesetzt. Ein Open Innovation-Werkzeugkasten soll den Verantwortlichen helfen, aus der Vielfalt der verwendbaren Methoden jene auszuwählen und zu verwenden, die sich in der jeweiligen Situation besonders eignen.

Das Projekt nutzt die in der Bodensee-Region vorhandene kulturelle Vielfalt, setzt auf die guten Voraussetzungen für Innovationen, baut diese mit Fokus auf eine vernetzte Gesellschaft systematisch aus und beteiligt dabei vor allem die Bürger, die auch Konsumenten und Mitarbeitende der Unternehmen sind. Innovationen sind keine programmatische Vorgabe, sondern entwickeln sich durch die Ideen und Interaktionen der Menschen im Bodenseeraum. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen gehen Hand in Hand und prägen die Region. Damit unterstützt die Idee der eSociety Bodensee 2020 auch die Zielsetzungen der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), wie sie in ihrem Leitbild von 2008 formuliert sind.

Autor: Hans-Dieter Zimmermann

Literatur:

Jörn von Lucke, Johann Herzberg, Ulrike Kluge, Jan vom Brocke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann (2012): Offene gesellschaftliche Innovation: Die Seealemannische Definition. White Paper.

Ralf Reichwald, Frank Piller (2009): Interaktive Wertschöpfung, 2. Auflage. (pdf)

Robert Rekece, Hans-Dieter Zimmermann, Christoph Meili (2012): Open Innovation Monitor 2012 – Studienergebnisse zum Innovationsmanagement unter Führungskräften. White Paper. (www.openinnovationmonitor.ch)

Weiterführende Informationen und Literatur:

Staatsmodernisierung durch Open Innovation: Problemlage, Theoriebildung, Handlungsempfehlungen (Johann Herzberg, 2012)

The Use of ICT to Support Regional Developments: Contributions from the Bled eConference (H.-D. Zimmermann, 2012)

Die Blaupause vom Bodensee (IBH, 2011)

Der Alpenraum auf dem Weg zur innovativen eRegion in Europa (H.-D. Zimmermann, 2010)

Offene gesellschaftliche Innovation – Die Seealemannische Definition

Im Rahmen des IBH Projektes eSociety Bodensee 2020 (7/2012-6/2014) wurde ein erster wichtiger Meilenstein erreicht. In der Publikation Offene gesellschaftliche Innovation – Die Seealemannische Definition wird das Konzept der offenen gesellschaftlichen Innovation ausführlich erläutert.

“Offene gesellschaftliche Innovation bezeichnet die Adaption und anschlie­ßende nachhaltige Nutzung geeigneter betriebs­wirtschaftlicher Open Inno­vation-Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen durch Staat und Gesellschaft.

Besonders erstrebenswert ist die Schaffung einer Innovationskultur, welche alle gesell­schaftlichen Akteure gleichermaßen anspricht, diese mit einschließt und so deren Innovationspotenzial für das Gemeinwesen und die gesamte Bodensee-Region verfügbar macht.”

Jörn von Lucke, Johann Herzberg, Ulrike Kluge, Jan vom Brocke, Oliver Müller, Hans-Dieter Zimmermann:
Offene gesellschaftliche Innovation – Die Seealemannische Definition (Version 1.0, September 2012).

Projektwebsite: www.esocietybodensee2020.org